Am Samstag begann die hessische Kunstturnlandesliga mit dem ersten Wettkampftag in Mörlenbach. Mit dabei: die Mannschaft der KTV-Main-Kinzig, die trotz zwei Turnerausfällen ein klares Ziel verfolgte – die 190-Punkte-Marke zu knacken. „Das geht nur mit einem fehlerfreien Wettkampf“, betonte der neue Mannschaftskapitän Jakob Zahn vor dem Start. Für die KTV traten Jakob Zahn, Ben Fiedler und Steffen Lippke (TV Lützelhausen), Patrick Helwer (TV Wächtersbach), Aaron Bondoc (TV Bad Orb), Arvid Hartwig (TV Lieblos) und Jonas Frey (TGS Somborn) an.

Startgerät der KTV-Riege war Sprung. Die Mannschaft kam hier sicher in den Wettkampf, blieb jedoch etwas unter den eigenen Erwartungen. Dennoch waren die erreichten 31,4 Punkte ein erster Schritt in Richtung der gewünschten 190. Weiter ging es dann in olympischer Reihenfolge mit dem Paradegerät der Main-Kinzig Turner, dem Barren. Mit 10,3 Punkten glückte Steffen Lippke auch hier der Start. Das Ergebnis konnte durch Jakob Zahn, Patrick Helwer und Ben Fiedler getoppt werden und so sammelte die Mannschaft hier wertvolle 35,05 Punkte, womit sie dieses Gerät deutlich gewannen. Am Reck zahlte sich dann das viele Training der letzten Monate an diesem Gerät aus. Mit 32,1 Punkten gelang eines der besten Ergebnisse der letzten Jahre.

Am Boden startete das Team dann endgültig durch. Jakob Zahn turnte erstmals seine Übung mit Doppelsalto rückwärts und wurde mit 13,2 Punkten und damit der zweitbesten Wertung der Landesliga belohnt. Aaron Bondoc ergänzte das Ergebnis durch eine fast abzugsfreie Übung mit 12,6 Punkten und setzte so ein klares Ausrufezeichen. Als letzter Turner der Mannschaft an diesem Gerät gelang Arvid Hartwig dann, mit gerade einmal zwölf Jahren, ein perfektes Debüt auf großer Wettkampfbühne. Auch dieses Gerät konnte deutlich gewonnen werden.

Mit zehn Punkten Vorsprung ging die junge KTV-Mannschaft zuversichtlich ans Zittergerät, das Seitpferd. Kleine Patzer führten zwar zu Abzügen, aber mit insgesamt 27,15 Punkten zeigte sich die Mannschaft dennoch zufrieden.

Die Ringe, die sich wohl vor allem durch den Ringe-Spezialisten Patrick Helwer im vergangenen Jahr zu einem weiteren Paradegerät entwickelt hatten, wurden mit einem schon ausgebauten Punktevorsprung mit Freude erwartet. Ben Fiedler zeigte eine Übung mit neuer Schwierigkeit und wurde mit 10,6 Punkten belohnt. Auch Steffen Lippke zeigte durch den neuen Kreuzhang eine äußerst schwere Übung und erreichte ganze 11,35 Punkte. Als letzter Turner des Wettkamps ging dann Patrick Helwer an den Start. Die Zuschauer und Turner hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits am Gerät versammelt, um sich die Übung nicht entgehen zu lassen. Mit einer Schwalbe, einem Nakayama und insgesamt vier unterschiedlichen Kreuzhängen gelang ihm dann der grandiose Abschluss. Er wurde mit ganzen 14,6 Punkten und damit der Tageshöchstwertung belohnt. Dadurch war der Jubel groß und die Turner der KTV Main-Kinzig entschieden den ersten Landesliga-Wettkampf mit 199,05 Punkten klar für sich.

Trainer Thomas Starfinger zeigte sich sichtlich erfreut über das Ergebnis, und machte klar: „Das Ziel heißt jetzt ganz klar Aufstieg, aber auch die 200 Punkte sind wichtig, denn nur mit diesen kann man sich später auch in der Oberliga behaupten.“ Auch Kampfrichter Klaus Zahn hätte nicht gedacht, dass die KTV an der 200 Punktemarke kratzen könnte: „Ich bin über das starke Ergebnis erstaunt und hätte nicht mit einem jetzt möglich gewordenen Aufstiegskampf gerechnet.“ Außerdem betonten Betreuer Bernd Lange und Kamprichterin Kerstin Stoff die Einzelleistungen der Turner. Jakob Zahn (66,60 Punkte) und Ben Fiedler (60,75 Punkte) führen die Einzelwertung der Landesliga an. Alle sechs Geräthöchstwertungen gingen an die KTV – ein eindrucksvoller Beleg für die Stärke des Teams.