Am Sonntag stieg in Sulzbach das Finale der Kunstturnlandesliga Hessen.
Nach zwei Siegen und als klarer Tabellenführer ging die KTV-Main-Kinzig als Favorit ins
Finale. Es turnten Jakob Zahn, Ben Fiedler und Steffen Lippke (alle TV Lützelhausen) sowie
Patrick Helwer (TV Wächtersbach), Jonas Frey (TGS Somborn), Aaron Bondoc (TV
Bad Orb) und Arvid Hartwig und Fabian Maus (beide TV Lieblos).
„Das Ziel ist klar. Der Aufstieg soll gelingen. Dazu muss die Mannschaft heute
nochmal ihre Leistungen abrufen“, so Betreuer Klaus Zahn zu Beginn. Los ging es
am Sprung mit dem direkten Gegner der TG-Main-Rhein II, die in der Tabelle zu
diesem Zeitpunkt auf Platz 2 lag. Zahn zeigte einen neuen Sprung, stürzte jedoch bei
der Landung. Dafür glückte Ben Fiedler der neu gezeigte Überschlag-Salto. Jonas
Frey und Patrick Helwer ergänzten dann mit sauberen Überschlägen. Damit
entschied die KTV erstmals in dieser Saison das Gerät Sprung für sich. Der Start war
geglückt.
Weiter am Barren war das Team zuversichtlich, da das Paradegerät bisher immer
deutlich gewonnen wurde. Zahn, Helwer und Fiedler zeigten wieder schwere
Übungen mit wenig Abzügen, wodurch mit 36,75 Punkten dieses Gerät wieder ein
Mal deutlich an die KTV-Mannschaft ging.
Am Königsgerät Reck kam es durch ein fehlendes Teil bei Patrick zu schmerzlichen
Abzügen, nichtsdestotrotz konnte auch Reck wieder gewonnen werden.
Am Boden glückte dem Punktegarant Jakob Zahn die Kür leider nicht. Aaron und
Ben überzeugten jedoch wieder und auch Fabian konnte in seinem bisher erst
zweiten Einsatz mit einer starken Übung die Wertung vervollständigen und auch
dieses Gerät gewinnen.
Nachdem an den ersten vier Geräten ein Vorsprung herausgeholt werden konnte,
waren die Startbedingungen am Zittergerät Seitpferd gut. „Der Vorsprung ist da,
jedoch nicht sehr groß. Ein Sturz durfte sich das Team am Seitpferd nicht leisten –
genau dort, wo Nervosität oft den Unterschied macht.“, analysiert Betreuer Bernd
Lange. Steffen startete und kam sicher durch seine Kür hindurch. Zahn folgte und
turnte mit 8,40 Punkten die zweitbeste Wertung der Liga. Nun wurde noch eine dritte
gute Wertung benötigt. Fiedler musste bei seiner Übung absteigen. Helwer stand nun
also etwas unter Druck und musste jetzt abliefern. Jedoch glückte ihm eine saubere
Übung und auch Seitpferd wurde gewonnen.
An die Ringe ging das Team dann mit Freude, da der Aufstieg schon fast gesichert
war. Jedoch wollten die Turner hier ihre Klasse nochmal demonstrieren. Lippke
startete mit einer sauberen Übung und mit starken 10,10 Punkten. Bondoc folgte und
überzeugte ebenfalls mit einer starken, vollständigen Übung. Zahn turnte ebenfalls
sauber durch und stand auch den Doppelsalto-Abgang. Weitere 10,60 Punkte für das
Team. Fiedler toppte dies noch mit 10,80 Punkten (drittbeste Wertung der Liga).
Ringespezialist Patrick Helwer beendete den Wettkampf. Der Sieg war bereits sicher
und damit auch der Aufstieg. Jedoch galt es ein Ausrufezeichen in Richtung der
Oberliga zu setzen. Patrick kam sicher in die Übung rein. Alle Kreuzhänge gelangen
fehlerfrei und der Abgang ging sicher in den Stand. Mit überragenden 13,20 Punkten
war er nicht nur mit Abstand der Beste in der Landesliga, sondern hätte auch die
Oberliga dominiert.
Spätestens nach dieser Übung kannte die Freude keine Grenzen mehr. Alle Geräte
wurden gewonnen und mit 18:0 Punkten gewann die KTV-Main-Kinzig die Landesliga
deutlich. Trainer Thomas Starfinger betont: „Das Team ist der Hammer. Alle haben
gelungene Wettkämpfe gezeigt und sich den Aufstieg deutlich verdient.“ Auch
Betreuer und Vorstandsvorsitzender der KTV Bernd Lange zeigt sich sehr erfreut:
„Was ein Jahr! Jetzt gibt es pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum der KTV-Main-Kinzig
auch noch einen Aufstieg und die Rückkehr in die Oberliga zu feiern!“
Im Anschluss an die Siegerehrung feierte die Mannschaft zusammen mit den
Betreuern, Trainern und natürlich auch mit den mitgereisten Fans. „Es war eine
sensationelle Saison mit großartiger Unterstützung und einem hervorragenden
Ergebnis. Die Freude auf den Start in der Oberliga im kommenden Jahr ist jetzt
schon da“, erklärt Mannschaftskapitän Jakob Zahn.
Fotos von Ute Schmidt Fotografie